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Es mag den Leser, der mich nicht persönlich kennt, weniger verwundern, dass es in dieser Erzählung einige recht krasse Passagen gibt. Für die Personen, die mich aber persönlich kennen, werden jene Passagen eine Überraschung sein. Sie werden sich womöglich fragen, wie ein eher friedliebender Mensch wie ich sich solche brutalen Szenen ausdenken kann. Nun, die Ideen dafür entstammen vor allem Dokumentationssendungen mit politischem und historischem Hintergrund oder Spielfilmen.

Brutalität zeigt sich aber nicht nur auf körperlicher, sondern auch auf seelischer Ebene. Inzwischen ist hinlänglich belegt, dass Psychofolter oftmals schlimmer ist als körperliche. Ich habe immer wieder erlebt, wie man Menschen verunsichern oder aufbauen kann. Kleine Nadelstiche à la "Das schaffst du sowieso nicht." oder "Du bist eh nichts wert." können Menschen mutlos und depressiv machen. Oder sie werden agressiv und schlagen wie wild um sich, was auch in einem Amoklauf enden kann.

Ein weiterer Aspekt ist der der Selbst- und Fremdwahrnehmung. Während man selbst denkt, man sei nichts besonderes, können andere Leute einen vergöttern und als genial bezeichnen. Richtig problematisch wird es, wenn das, wofür einen andere bewundern, eine große Last für einen selbst ist.
Ich weiß aus persönlicher Erfahrung, dass mich viele Leute bewundern und als genial bezeichnen. Sie meinen, dass alles, was ich anfasse, mir mühelos gelingt. Tatsache ist, dass auch ich mich für meine Aktivitäten anstrengen muss. Und es gibt halt viele Sachen, die mir nicht gelingen, die ich nicht kann. Deshalb mache ich das auch nicht. Letztendlich sollte man sich aber immer vor Augen halten, dass es bei vielen Dingen zwei Seiten der Medaille gibt. Was auf den ersten Blick angenehm und bewundernswert aussieht, hat oftmals auch eine Schattenseite...